Linksverkehr, kurvenreiche Strassen, zahlreiche Autos und lange Routen – Autofahren in Neuseeland kann ganz schön anstrengend sein. In diesem Blogbeitrag berichten wir von unseren Erfahrungen mit dem neuseeländischen Strassenverkehr und zeigen euch, was ihr beachten solltet.
Eines schon mal vorweg: Wir empfehlen euch, nach eurer Ankunft mindestens ein bis zwei Tage in Auckland oder Christchurch zu verbringen, bevor ihr das Auto oder euren Camper abholt. So könnt ihr euch von den Strapazen der langen Anreise erholen bevor ihr euch ins Abenteuer stürzt. Wir würden keines Falls direkt nach der Ankunft das Fahrzeug übernehmen.
Inhaltsverzeichnis
Auto & Camper mieten in Neuseeland
Sunny Cars & Billiger Mietwagen: Flexibel mit dem Mietwagen unterwegs
Wir buchen unsere Mietwagen schon seit vielen Jahren über den Vermittler Sunny Cars GmbH*. Dieser übernimmt die Selbstbeteiligung bei einem Schadensfall oder Diebstahl und schliesst wichtige Zusatzversicherungen im Verkaufspreis ein (z.B. Reifen, Glas, Unterboden). Dadurch sind wir bei unseren Rundreisen immer auf der sicheren Seite und können diese sorglos geniessen. Seit wir über Sunny Cars buchen, wurde uns vor Ort nie mehr eine teure Versicherung angedreht. Vergleicht hier die verschiedenen Mietwagenkategorien in Neuseeland und findet das passende Fahrzeug für eure Rundreise: www.sunnycars.de*.
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CamperDays: Das Zuhause auf Rädern immer dabei
Möchtet ihr Neuseeland lieber in einem Camper bereisen und dabei die Freiheit und die einzigartige Natur jeden Tag in vollen Zügen geniessen? Dann sucht den passenden Wegbegleiter für euren Neuseeland Roadtrip auf www.camperdays.de*. CamperDays vermittelt Camper und Wohnmobile von verschiedenen Anbietern weltweit. Auf der Plattform könnt ihr die unterschiedlichen Fahrzeuge und Preise ganz unkompliziert vergleichen und auch Zusatzversicherungen buchen.
Internationaler Führerschein
Für die Miete oder den Kauf eines Autos in Neuseeland bedarf es einen englischen Führerschein. Wer diesen nicht besitzt, benötigt entweder eine beglaubigte englische Übersetzung oder einen internationalen Führerschein. Beide Dokumente sind nur zusammen mit dem Originalausweis gültig und müssen bei jeder Fahrt mitgeführt werden. Das ist sehr wichtig, da die Bussen für vergessene Fahrausweise hoch ausfallen können.
Wir empfehlen euch, einen internationalen Führerschein zu organisieren. Diesen beantragt ihr beim Strassenverkehrsamt eures Wohnorts. Für die beglaubigte Übersetzung gibt es diverse Auflagen und das ganze scheint aufwändig zu sein.
Mit dem internationalen Führerschein könnt ihr bis zu 12 Monate in Neuseeland Auto fahren. Das wird für die meisten von euch vermutlich ausreichen. Die Kosten für den internationalen Führerschein in der Schweiz unterscheiden sich von Kanton zu Kanton und liegen ungefähr zwischen 15 und 60 Schweizer Franken. Denkt daran, alles rechtzeitig zu organisieren.
Reisezeit und Distanzen
Es dauert immer länger, als man denkt.
Diese Erfahrung mussten wir in Neuseeland mehrfach machen. Die Distanzen werden sehr leicht unterschätzt. Häufig sieht man auf der Karte nicht, wie kurvenreich, schmal oder hügelig die Strasse in Wirklichkeit ist. Es gibt auch Schotterpisten, Pässe und enge Serpentinen, die viel Zeit in Anspruch nehmen.
Plant unbedingt mehr Zeit für eure Routen ein, als das Navi prognostiziert. Das Navi rechnet damit, dass ihr ausserorts mit 80-100 km/h fährt, was grösstenteils nicht der Realität entspricht. Es kommt häufig vor, dass ihr euer Tempo ausserorts auf 20-30 km/h drosseln müsst, um die engen Kurven zu meistern. Viele Gebiete in Neuseeland sind besonders kurvenreich.
Einen weiteren Faktor, den es zu berücksichtigen gilt, ist das Wetter. Dieses kann in Neuseeland ja bekanntlich schlagartig ändern. Bei schlechtem Wetter müsst ihr beim Autofahren die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen anpassen.
Linksverkehr Neuseeland
In Neuseeland fährt man auf der linken Seite der Strasse. Wir hatten in Australien bereits zahlreiche Kilometer im Linksverkehr zurückgelegt, das verlieh uns ein Gefühl von Sicherheit. Dennoch unterscheiden sich die Strassen deutlich von denjenigen in Australien.
Wenn ihr noch keine Erfahrungen mit dem Linksverkehr habt, wird es zu Beginn eine grosse Umstellung sein. Man gewöhnt sich aber relativ schnell an die neue Situation.
Tipp: Damit wir uns besser auf die unbekannten Strassen und den Linksverkehr konzentrieren konnten, entschieden wir uns für einen Mietwagen mit Automatikgetriebe, was uns vieles erleichterte.
Abbiegen im Linksverkehr
Das Abbiegen im Linksverkehr bereitete uns die grössten Schwierigkeiten. So sehr wir uns auch bemühten, wir betätigten immer wieder den Scheibenwischer anstatt den Blinker. Das ist gar nicht so einfach, denn die beiden Schalter sind auch verkehrt herum platziert.
Besonders am Anfang ist es eine Herausforderung, bei einer Kreuzung oder Abzweigung in die richtige Spur einzubiegen. Falls die Richtung mit Pfeilen auf dem Boden markiert ist oder viele Autofahrer unterwegs sind, kann man sich relativ gut orientieren. Schwieriger wird es an schwach befahrenen Strassen ohne Markierung.
Tipp: Wir orientierten uns am Mittelstreifen. Dieser muss sich immer auf der Seite des Fahrers befinden. Falls es keinen Mittelstreifen gibt – und das kommt manchmal vor – muss der Fahrer immer zur Mitte der Strasse sitzen bzw. der Beifahrer zum Strassenrand. Und denkt daran, auch wenn in Neuseeland Linksverkehr herrscht, gilt dennoch Rechtsvortritt. Auch das ist gewöhnungsbedürftig.
Tempolimit Autofahren Neuseeland
Die Geschwindigkeitsbegrenzung ausserorts liegt bei 100 km/h, falls keine andere Höchstgeschwindigkeit angegeben wird. Für grössere Wohnmobile (über 3.5 t) gilt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 km/h.
Aufgrund der kurvenreichen Strassen fährt man selten mit der Höchstgeschwindigkeit. Gelbe Tafeln weisen euch in der Regel auf herausfordernde Kurven hin und geben das empfohlene Tempolimit an, mit dem ihr die Kurve sicher passieren könnt. Die Geschwindigkeitsgrenze innerhalb des Stadtgebiets liegt bei maximal 50 km/h.
Autofahren Neuseeland:
One Lane Bridges
In Neuseeland werdet ihr zahlreiche einspurige Brücken, die sogenannten One Lane Bridges überqueren. Die Vortrittstafeln zeigen euch, wer zuerst fahren darf. Bei starkem Verkehr, kann es schon mal etwas länger dauern, bis man auf die andere Seite der Brücke gelangt.
Einige One Lane Bridges werden vom Bahnverkehr genutzt. Züge haben natürlich immer Vortritt.
Toll Roads / Mautstrassen Neuseeland
In Neuseeland gibt es auf der Nordinsel drei Mautstrassen, die sogenannten Toll Roads. Diese sind aber nur zwischen 5 und 15 Kilometer lang und können problemlos umfahren werden. Die Preise für die Nutzung der Toll Roads bewegen sich zwischen NZD 1.90 und 2.40 pro Auto (Stand: September 2019).
Informationen zu den Preisen und alternativen Routen erhält ihr von der NZ Transport Agency.
Benzin- / Dieselpreise Neuseeland
Ganz anders als in der Schweiz, bezahlt ihr in Neuseeland für Benzin deutlich mehr als für Diesel. Die Preise sind stetigen Schwankungen ausgesetzt. Während unseres Aufenthalts lagen die durchschnittlichen Preise pro Liter für Diesel bei NZD 1.36 und für Benzin bei NZD 2.15.
Die Preise sind je nach Gebiet sehr unterschiedlich. Es lohnt sich durchaus, schon mal im Voraus zu tanken, bevor man in abgelegene Gebiete fährt. Informiert euch immer, ob es in ländlicheren Gegenden überhaupt Tankstellen gibt.
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Autofahren Neuseeland:
Überholen
Ausserhalb der Städte gibt es meist nur eine Fahrspur pro Richtung. Der starke Gegenverkehr, vor allem auf der Nordinsel, erschwert das Überholen. Langsame Fahrzeuge sollten die anderen Autofahrer an sicheren Stellen vorbeiziehen lassen. So können gefährliche Überholmanöver vermieden werden, von denen wir leider viel zu viele gesehen haben.
Entlang eurer Route gibt es immer wieder sogenannte «Overtaking Lanes», auf die ihr frühzeitig hingewiesen werdet. Sicherheitslinien müssen unbedingt beachtet werden auch bei geringem Gegenverkehr. Bei gelben Mittellinien ist das Überholen nicht gestattet.
Autofahren Neuseeland:
Kreisverkehr
Durch den Kreisverkehr fährt man im Uhrzeigersinn, Vortritt hat derjenige, der von rechts kommt. Also immer zuerst nach rechts schauen, bevor ihr in den Kreisel fährt. Auch da läuft alles anders herum als bei uns.
Bahnübergänge
Ungefähr die Hälfte der Bahnübergänge sind nicht mit Barrieren oder Warnsystemen ausgestattet. Hier warnt lediglich ein «Railway Crossing» Schild vor dem Bahnübergang.
Ihr müsst unbedingt die Stoppschilder beachten, anhalten und in beiden Richtungen nach einem Zug Ausschau halten, bevor ihr den Bahnübergang passiert.
Parken
Achtet darauf, auf welcher Strassenseite ihr das Auto abstellt. Wer das Auto auf der falschen Seite parkiert, riskiert Geldbussen. Das Fahrzeug kann sogar abgeschleppt werden. Eine Ausnahme bilden Einbahnstrassen, hier ist das Parken auf beiden Seiten erlaubt.
Autofahren Neuseeland: Abstand halten
Besonders im Norden sind zahlreiche Autos unterwegs und die Strassen sind sehr kurvenreich. Auf diesen herausfordernden Strassen begegneten wir zahlreichen Dränglern, die uns sehr nahe auffuhren. Wir fühlten uns gestresst, obwohl wir zügig unterwegs waren.
Es gab immer wieder Plakate am Strassenrand, die aufforderten, Abstand zu halten. Leider haben die Plakate ihre Wirkung damals nicht gezeigt. Die Drängler sind uns auf der Nordinsel extrem negativ aufgefallen.
Vorsicht: Tiere auf den Strassen
Viele Tiere in Neuseeland sind nachtaktiv, deshalb raten wir euch davon ab, bei Dunkelheit mit dem Auto zu fahren. Auch in der Morgen- und Abenddämmerung ist Vorsicht geboten. Haltet gut Ausschau, manchmal sind kleine Tiere wie Igel auf den Strassen unterwegs, die man nicht so gut erkennen kann.
Strassenschilder mit der Aufschrift «stock ahead», «penguin crossing» oder «kiwi crossing» warnen euch, dass Tiere auf der Strasse sein können.
Radfahrer
Viele Touristen bereisen Neuseeland mit dem Fahrrad. Rechnet also hinter jeder Kurve damit, dass ein langsamer Fahrradfahrer direkt vor euch auftauchen könnte. Nehmt Rücksicht auf die Radfahrer und haltet Abstand beim Überholen.
Weitere Infos zum neuseeländischen Strassenverkehr
Fürs Autofahren in Neuseeland gibt es zahlreiche Gesetze, die es zu beachten gilt. So müssen immer alle angeschnallt sein, Autofahren unter Alkoholeinfluss ist strengstens verboten und auch das Handy darf während der Fahrt nur mit einer Freisprechfunktion benutzt werden.
Im Winter sollte man auf jeden Fall die speziellen Strassenkonditionen beachten und sich vor der Fahrt über die Strassenverhältnisse informieren.
Weitere Informationen zu den wichtigsten Regeln im Neuseeländischen Strassenverkehr findet ihr auf der Website von Drive Safe.
Unsere Neuseeland Highlights für euren Roadtrip
Kennt ihr schon unsere Top 12 Sehenswürdigkeiten in Neuseeland? Diese Orte solltet ihr unbedingt besuchen, wenn ihr eine Rundreise durch Neuseeland plant.
Hier findet ihr weitere Inspirationen für euere Neuseeland Reise:
- Wai-O-Tapu Thermal Wonderland: Nicht von dieser Erde!
- Lake Tekapo & Lake Pukaki: Die schönsten Ausflugsziele für zwei Tage im Mackenzie District
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>> Lesetipp: Entdeckt ihr gerne neue Reiseziele in Europa? Unser persönlicher Reisetipp: Madeira! Die vielfältige Vulkaninsel mitten im Atlantik hat so einiges zu bieten. Inspirationen findet ihr in unseren Beiträgen Madeira wandern: Die 5 spektakulärsten Wanderungen der Insel, Madeira Sehenswürdigkeiten: Die schönsten Orte der Insel und Madeira Geheimtipps: Traumhafte Orte abseits des Touristenstroms.
Was habt ihr für Erfahrungen mit dem Linksverkehr in Neuseeland gemacht? Konntet ihr euch schnell daran gewöhnen? Habt ihr noch weitere Tipps für den Strassenverkehr, die es zu berücksichtigen gilt? Wir freuen uns über eure Kommentare.
