Milford Sound: Bootstour auf dem achten Weltwunder

Der rund 14 Kilometer lange Milford Sound liegt im Fjordland Nationalpark im Südwesten der neuseeländischen Südinsel. Er zählt zu den beliebtesten Attraktionen in Neuseeland und lockt jährlich hunderttausende von Besuchern an. 2019 wurden erstmals über eine Million Touristen am Milford Sound erwartet.

Kein Wunder, immerhin wird der Fjord sogar als achtes Weltwunder bezeichnet. Im Internet existieren unzählige Top-Bewertungen, in welchen der Milford Sound als «atemberaubend», «spektakulär» oder als «ein absolutes Muss in Neuseeland» beschrieben wird.

Da stellt sich uns sofort die Frage, ob diese Attraktion wirklich so aussergewöhnlich ist. Es gibt nämlich auch Schattenseiten: Massentourismus, eine der regenreichsten Regionen der Erde, eine lange Anreise und überteuerte Bootstouren, das alles trübt unser Bild vom Milford Sound.

Für uns steht fest, wir wollen der Sache auf den Grund gehen und herausfinden, was an dem Hype um den Milford Sound tatsächlich dran ist. So starten wir einen Tagesausflug von Te Anau zum Milford Sound, wo wir uns auf eines der zahlreichen Boote begeben, die täglich ihre Runden auf dem Fjord drehen. Wenn ihr wissen möchtet, ob sich das gelohnt hat? Dann unbedingt weiterlesen. Wir nehmen euch in diesem Blogbeitrag mit auf unseren Roadtrip zum Milford Sound.

>> Tipp: Eines schon mal vorweg, unseren Anbieter für die Bootstour Mitre Peak Cruise* können wir euch wärmstens empfehlen. Wir schipperten auf einem der kleinsten Boote durch den Milford Sound. Hier findet ihr alle Details zu unserer Tour im Überblick*.

>> Tipp: Wer am Milford Sound übernachtet, kann den beliebten Fjord abseits der riesigen Touristenmassen bei Sonnenuntergang geniessen und sich am Morgen die lange Anfahrt ersparen. Reserviert euch frühzeitig ein Zimmer, da es nur eine Unterkunft am Milford Sound gibt: Jetzt Zimmer der Milford Lodge* anschauen!

Hinweis: Dieser Artikel enthält Werbelinks, die mit einem * gekennzeichnet sind. Weitere Informationen dazu findet ihr am Ende des Blogbeitrages.

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Wo übernachten in der Umgebung des Milford Sounds?

Übernachtung in Te Anau oder Queenstown?

Wir haben uns für eine Übernachtung in Te Anau entschieden, da ein Tagesausflug ab Queenstown* für uns nicht in Frage kam. Die Fahrt von Queenstown zum Milford Sound dauert vier bis fünf Stunden.

Falls ihr ebenfalls in Te Anua übernachten möchtet, empfehlen wir euch, die Unterkunft frühzeitig zu reservieren. Als wir uns Mitte März in Te Anau aufhielten, waren alle Unterkünfte bereits ausgebucht. Überall hingen «No Vacancies» Schilder vor den Hotels. Keine grosse Überraschung, wenn man bedenkt, wie viele Leute den Milford Sound von hier aus besuchen.

Das Städtchen Te Anau liegt am gleichnamigen Lake Te Anau und ist sehr touristisch geprägt. Es gibt Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und zahlreiche Unterkünfte, jedoch hat Te Anau sonst nicht wirklich viel zu bieten. Die Te Anau Glowworm Caves* (Glühwürmchenhöhlen) zählen zu den beliebtesten Attraktionen in der Umgebung.

>> Einen Überblick aller Hotels in Queenstown findet ihr auf booking.com*.

Hoteltipp Te Anau

Als wir ein passendes Hotel in Te Anau suchten, hatten wir den Eindruck, dass viele der Unterkünfte bereits in ihre Jahre gekommen und überteuert sind. Das liegt vermutlich daran, dass die Touristen aufgrund der Lage sowieso nach Te Anau kommen und sich die Hotels nicht sonderlich «herausputzen» müssen

Unsere Wahl fiel auf das Aden Motel*, da uns das Preis-Leistungs-Verhältnis zum Zeitpunkt unserer Reise zusagte. Wir waren ganz zufrieden mit unserem grosszügigen Zimmer, das über eine separate Küche und ein Bad verfügte. Einzig die Isolation des Zimmers liess etwas zu wünschen übrig und wir mussten uns in der Nacht warm anziehen.

Je nach Buchungszeitraum kann der Preis für das Aden Motel* höher ausfallen. Sollte das der Fall sein, lohnt es sich auch diese Unterkunft genauer anzuschauen: Explorer Motel & Apartments* Dieses Motel verfügt über eine sehr gute Bewertung.

>> Weitere Hotels in Te Anau findet ihr auf booking.com*

Übernachtung am Milford Sound

Ihr möchtet den Tag entspannter angehen lassen? Dann wäre eine Übernachtung in der Milford Sound Lodge* eine Option für euch. Die Unterkunft befindet sich in unmittelbarer Nähe des Fjordes. Sie sollte jedoch unbedingt frühzeitig reserviert werden, da sie sehr schnell ausgebucht ist. Es ist die einzige Unterkunft im Örtchen Milford Sound.

Tipp: Wenn ihr am Milford Sound übernachtet, habt ihr die Möglichkeit die wunderschönen Sonnenaufgänge und -untergänge zu sehen. Zudem wird es viel ruhiger am Fjord, sobald alle Tagestouristen abgereist sind. Lasst euch das nicht entgehen.

>> Prüft hier unbedingt so früh wie möglich die Verfügbarkeit der Milford Lodge*.

Booking.com

Übernachtung auf dem Milford Sound

Wer ein ganz besonderes Erlebnis bevorzugt, kann eine Nacht auf dem Milford Sound verbringen. Real Journey und Fiordland Discovery* machen es möglich! Ebenfalls eine wundervolle Variante, den Fjord ausserhalb des Touristentrubels zu erkunden und die wunderschönen Sonnenuntergänge am Milford Sound zu geniessen.

Allerdings ist dieses Abenteuer ziemlich kostspielig und meist schnell ausgebucht. Deshalb hatten wir keine Möglichkeit, es zu testen.

>> Tipp: Neben der Übernachtung auf dem Milford Sound ist auch ein Rundflug über den Fjord ein Erlebnis, das ihr so schnell nicht mehr vergessen werdet. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die folgenden Kombi-Angebote «Milford Sound: Fjordfahrt & Gletscherlandung im Helikopter*», «Milford Sound: Tour per Flugzeug und Schiff*» und «Ab Queenstown: Milford Sound – Tagestour per Flugzeug & Boot*». Schaut euch unbedingt die traumhaften Bilder des Fjordes von oben an.

Milford Sound Bootstour: Welcher Anbieter?

Individuelle Anreise oder Reisecar?

Die Anfahrt von Te Anau zum Milford Sound gilt als sehr stark befahren und gefährlich. Sie dauert mindestens zwei Stunden bei geringem Verkehr und ohne Zwischenstopps. Je nach Tageszeit und Verkehrslage muss man bis zu drei Stunden und mehr für die Anfahrt ab Te Anau einplanen. Für die Fahrt ab Queenstown benötigt man mindestens vier bis fünf Stunden pro Strecke. Zuerst solltet ihr euch deshalb überlegen, ob ihr individuell mit dem Mietwagen oder lieber ganz bequem in einem Reisecar zum Milford Sound fahren möchtet. Bei letzterer Variante müsst ihr euch keine Gedanken zur Anfahrt und zur Parkplatzsuche machen.

>> Wichtiger Hinweis: Seit Oktober 2019 wird erstmals eine Parkgebühr für den Parkplatz in der Nähe des Visitor Terminals am Milford Sound erhoben. Im Juni 2023 wurde diese auf NZD 10 pro Stunde erhöht. Zuvor waren die Parkplätze kostenlos. Milford Sound Tourismus möchte mit dieser Massnahme bewirken, dass Touristen in Reisecars oder Fahrgemeinschaften anreisen.

Ausserdem sollte euch bewusst sein, dass die Parkplätze am Milford Sound sehr beliebt und schnell besetzt sind. Mehr zum Thema parken am Milford Sound erfahrt ihr weiter unten in diesem Beitrag unter Milford Sound Parkplätze, dort zeigen wir euch auch, wo ihr einen kostenlosen Parkplatz findet.

Tipp: Wenn ihr euch dazu entscheidet, selbst zu fahren, solltet ihr genügend Zeit für eure Anreise einplanen, frühzeitig losfahren und unbedingt die Wettervorhersage prüfen. Im Winter ist die Strecke häufig aufgrund von Lawinengefahr gesperrt. Aber auch im Sommer kann es zu Strassensperrungen kommen.

>> Infos zu den aktuellen Strassenverhältnissen der Milford Road, welche euch zu dem berühmten Milford Sound führt, gibt es auf der Website der NZ Transport Agency.

Milford Sound Bootstour Anbieter: Die Qual der Wahl 

Eine Bootstour auf dem Milford Sound ist wohl die beliebteste und einfachste Möglichkeit, den Fjord zu erkunden. Dementsprechend ist die Auswahl an Anbietern und Touren gross.

Vor unserem Ausflug stellten sich deshalb zahlreiche Fragen: Welche Uhrzeit eignet sich am besten für die Bootsfahrt auf dem Milford Sound? Welchen Anbieter sollen wir für den Milford Sound wählen? Müssen wir das Ticket bereits im Voraus organisieren?

Bei den hohen Preisen wollten wir schliesslich keine Enttäuschung erleben. So machten wir uns einige Tage zuvor auf den Weg ins i-Site in Te Anau (Touristeninfo) in der Hoffnung, wertvolle Tipps für all unsere Fragen zu erhalten.

Leider fiel unsere Beratung eher enttäuschend aus und wir wussten danach nicht wirklich mehr als zuvor. So verliessen wir uns auf unsere eigenen Recherchen und wählten den Anbieter Mitre Peak Cruise*.

Die ausschlaggebenden Gründe waren die positiven Bewertungen und vor allem die Grösse des Bootes. Pro Tour werden maximal 75 Tickets verkauft. Als Vergleich: Bei grösseren Anbietern wie Southern Discoveries* halten sich bis zu 400 Personen auf dem Boot auf.

Tipp: Bucht unsere Bootstour ganz unkompliziert über GetYourGuide*. Sobald ihr ein Datum auswählt, könnt ihr die Startzeit der Bootstour auswählen. Die Bootstour könnt ihr bis 24 Stunden vor Beginn der Bootstour kostenlos stornieren und ihr erhaltet den gesamten Betrag zurück. Hier findet ihr eine Übersicht der Verfügbarkeit von Mitre Peak Cruise:

>> Tipp: Vergleicht alle Milford Sound Bootstouren auf GetYourGuide* und findet die passende Variante für euch. Es gibt auch Tagestouren ab Te Anau und Queenstown.

Dank der Stornierungsbedingungen von GetYourGuide* bleibt ihr flexibel. Viele Touren können bis 24 Stunden vor der Durchführung kostenlos storniert werden. Hier findet ihr die beliebtesten Touren im Überblick. Einfach auf das Bild klicken, um mehr Informationen zu erhalten.

Eigene Anreise: Milford Sound Bootstouren im Überblick

Ab Te Anau mit Reisecars: Milford Sound Bootstouren im Überblick

Ab Queenstown mit Reisecars: Milford Sound Bootstouren im Überblick

Milford Sound Bootstour: Welche Abfahrtszeit ist die beste?

Wir entschieden uns für eine Tour um 11.10 Uhr, um auf jeden Fall genügend Zeit für die lange Anfahrt zu haben. Im Voraus wurden wir nämlich sehr oft darauf aufmerksam gemacht, dass die Anfahrt zum Milford Sound sehr gefährlich und stark befahren sei. Wir würden nächstes Mal jedoch definitiv eine frühere Tour wählen, da unsere Anfahrt früh morgens weniger lange dauerte, als erwartet.

Tipp: Der Milford Sound ist stark vom Massentourismus geprägt. Wer dem ganzen Trubel am Milford Sound entkommen möchte, sollte eine Bootstour vor 10.00 Uhr buchen und frühzeitig ab Te Anau losfahren. Wir empfehlen euch zudem, die Sehenswürdigkeiten entlang der Milford Road erst auf dem Rückweg in Ruhe anzuschauen (Ausnahme: Mirror Lakes). Früh morgens, bevor die vielen Reisecars losfahren, ist der Verkehr noch überschaubarer und die Wahrscheinlichkeit, einen Parkplatz zu finden, höher. Ausserdem ist auf der Rückfahrt bei vielen Sehenswürdigkeiten deutlich weniger los, da der Grossteil der Touristen für viele Fotostopps auf dem Hinweg hält.

Der Nachteil ist jedoch, dass die Sonne um diese Zeit noch nicht so hoch steht und Teile des Fjords im Schatten liegen. Zudem kann es sein, dass gegen Mittag Wolken aufziehen und ihr die Sehenswürdigkeiten entlang der Milford Road dann nur noch bei schlechtem Wetter bewundern könnt. Da sich der Milford Sound allerdings in einer der niederschlagsreichsten Regionen Neuseelands befindet, sind diese Nachteile häufig nicht sehr relevant im Vergleich zu den Vorteilen einer frühzeitigen Bootstour.

>> Gut zu wissen: Die Uhrzeit eurer Bootstour wählt ihr auf www.getyourguide.de* nachdem ihr das Datum eingebt. Probiert es aus und schaut euch hier die verfügbaren Startzeiten von Mitre Peak Cruise für euer gewünschtes Datum an*.

Milford Sound Bootstour: Ticketpreise

Die Preise variieren je nach Abfahrtszeit, Anbieter und Saison. Wir entschieden uns für die Bootstour um 11.10 Uhr und bezahlten NZD 80 pro Ticket für die zweistündige Fahrt. Inzwischen gab es eine saftige Preiserhöhung und dasselbe Ticket kostet in der Hauptsaison NZD 99 pro Person (Stand: Oktober 2019). Somit zählt Mitre Peak Cruise zu den teuersten Anbietern.

Tipp: Wer nach günstigeren Touren sucht, findet bei JUCY Cruise, Southern Discoveries* oder Go Orange günstigere Angebote, vor allem während der Randzeiten (Stand: Oktober 2019). Bei diesen Anbietern müsst ihr euch jedoch auf sehr viele Mitreisende einstellen.

Da wir flexibel bezüglich Wetter bleiben wollten, haben wir das Ticket erst drei Tage im Voraus gekauft (Mitte März). Zu diesem Zeitpunkt standen uns noch fast alle Touren zur Auswahl.

Wie viel im Voraus ihr das Ticket buchen solltet, hängt ganz davon ab, wie flexibel ihr seid. Falls ihr eine bestimmte Uhrzeit auf einem kleinen Boot bevorzugt und kein alternatives Datum habt, lohnt es sich, die Tickets frühzeitig zu organisieren.

Von einer Buchung am Tag der Reise raten wir definitiv ab. Als wir unsere Tour vor Ort umbuchen wollten, war dies nicht mehr möglich, da bereits alles ausgebucht war (wir kamen früher als erwartet am Milfrod Sound an und wollten an einer früheren Bootstour teilnehmen). Es kann durchaus sein, dass dies bei einem grösseren Anbieter anders aussieht, wir würden es aber nicht riskieren.

Wichtige Tipps für euren Roadtrip zum Milford Sound

  • Die Mehrheit der Reisecars startet zwischen 8.00 und 10.00 Uhr in Te Anau. Es lohnt sich definitiv, die eigene Anreise entsprechend zu planen und diese Verkehrsstosszeiten zu vermeiden.
  • Entlang der Strecke zwischen Te Anau und Milford Sound gibt es keine Tankstellen oder Einkaufsmöglichkeiten. Ihr solltet deshalb unbedingt in Te Anau volltanken und genügend Verpflegung einkaufen. Im Örtchen Milford Sound gibt es nur eine kleine Auswahl an Lebensmitteln und eine Tankstelle, die aber wohl zu den teuersten in ganz Neuseeland zählt. Toiletten gibt es unterwegs nur bei Knob’s Flat und the Divide.
  • Einchecken nicht vergessen: Man muss mindestens 20 Minuten vor der Abfahrtszeit im Visitor Terminal für die Bootstour einchecken. Danach kann man draussen an der Bootsanlegestelle warten, bis die Tour startet.
  • Der Fjordland Nationalpark zählt zum UNESCO Weltnaturerbe. Campen ist deshalb nur auf den offiziellen Campingplätzen erlaubt.
  • Auch wenn die Sonne scheint solltet ihr genügend warme Kleidung einpacken, da es auf dem Boot kalt werden kann. Sonnencreme, Sonnenbrille, Regen- und Insektenschutz (in Fjordland gibt es sehr viele Sandfliegen), rutschfeste Schuhe und Verpflegung sollten auch immer im Gepäck dabei sein.
  • Die Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge sind am Milford Sound besonders spektakulär. Früh morgens, wenn das Wasser noch ruhig ist, spiegeln sich die Berge im Meer. Ein wunderschönes Fotomotiv. Wer in der Milford Sound Lodge* oder auf dem Milford Sound* übernachtet, kommt in den Genuss dieses unvergesslichen Anblicks.
  • Von Juli bis Ende November halten sich Dickschnabel-Pinguine am Milford Sound auf. Mit etwas Glück könnt ihr diese seltenen Pinguine auf den Felsen beobachten, wenn sie zu ihren Nestern zurückkehren.

Milford Road: Die gefährliche, aber traumhafte Strasse zum Milford Sound 

Milford Road: Unser Erfahrungsbericht

Es wurde uns mehrfach empfohlen, mit einem der zahlreichen Reisecars zum Milford Sound zu fahren, da die Route zu den gefährlichsten Strassen Neuseelands zählt. Es kommt jährlich zu mehreren Unfällen entlang der Milford Road. Viele fahren die Strecke am selben Tag auch wieder zurück. Das kann sehr anstrengend werden.

Da die Wettervorhersage für den Tag unseres Ausflugs sehr vielversprechend aussieht und wir keine Lust auf einen überfüllten Reisecar haben, entscheiden wir uns dennoch für eine Anreise mit dem eigenen Mietwagen. Nach all den Warnungen, wollen wir jedoch den Hauptverkehr meiden und uns frühzeitig auf den Weg machen.

Als wir unser Gepäck im Auto verstauen, stellen wir jedoch fest, dass viele der anderen Gäste aus unserer Unterkunft* bereits abgereist sind. So fahren wir pünktlich um 7.00 Uhr mit gemischten Gefühlen los. Wir wissen nicht, was uns erwarten wird. Hinzu kommt, dass es während der ersten halben Stunde unserer Fahrt noch dunkel ist. Wir fahren vorsichtig, da in der Morgendämmerung viele kleinere Tiere die Strasse überqueren.

Milford Road Sehenswürdigkeiten

Als es draussen heller wird, löst sich unsere Anspannung und wir können unseren Roadtrip endlich geniessen. Auch wenn die Strasse zum Milford Sound als gefährlich eingestuft wird, ist sie traumhaft schön.

Entlang der wunderbaren Milford Road gibt es viele landschaftliche Highlights zu entdecken, bei denen man einen Fotostopp oder einen kurzen Spaziergang einplanen sollte.

Tipp: Viele besuchen die Sehenswürdigkeiten während der Hinfahrt. Wir hingegen schauen uns alles auf der Rückfahrt in Ruhe an. Das ist für uns definitiv die stressfreiere Variante. Einzig bei den Mirror Lakes würden wir nächstes Mal schon morgens kurz anhalten, dazu später mehr.

Die folgenden Sehenswürdigkeiten der Milford Road zählen zu den beliebtesten:

Eglinton Valley

Das von Gletschern geformte Eglinton Valley ist die erste Sehenswürdigkeit im Fjordland Nationalpark. Riesige Tussock Felder lassen das Tal in einem wunderschönen Goldton erstrahlen.

Tussockfelder im Eglinton Valley an der Milford Road
Die Fahrt führt vorbei an goldenen Tussockfeldern im Eglinton Valley.

Die Milford Road verläuft entlang des Eglinton Rivers, den wir während der Fahrt manchmal zu Gesicht bekommen.

Mirror Lakes

Die Mirror Lakes befinden sich im Eglinton Valley und zählen zu den meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten der Milford Road.

Wie der Name vermuten lässt, spiegeln sich die umliegenden Berge an windstillen Tagen in den Seen. Ein 10-minütiger Weg (return) führt zu den Aussichtsplattformen bei den Mirror Lakes und wieder zurück zum Parkplatz.

Mirror Lakes Milford Road Neuseeland
Am Nachmittag ist das Wasser leider etwas unruhig.
Spiegelung im Mirror Lake, Fjordland Nationalpark
Nur an einem Ende des Sees können wir die Spiegelung noch deutlich erkennen.

Tipp: Am Nachmittag war das Wasser leider sehr unruhig und die umliegende Bergkette spiegelte sich kaum mehr darin. Deshalb würden wir nächstes Mal morgens eine Pause bei den Mirror Lakes einlegen. Es ist zudem eine gute Möglichkeit, um sich die Beine von der langen Fahrt kurz zu vertreten.

Hollyford Valley (Pop’s view Lookout)

Rund eine halbe Stunde von den Mirror Lakes entfernt liegt das Pop’s view Lookout. Direkt neben dem Parkplatz am Strassenrand befindet sich eine Aussichtsplattform, die einen wunderbaren Blick über das Hollyford Valley eröffnet. Dies ist aus unserer Sicht ein kurzer, aber lohnenswerter Fotostopp entlang der Milford Road.

Ausblick über das Hollyford Valley, Milford Road
Eine wundervolle Aussicht über das Hollyford Valley direkt vom Parkplatz aus.

Tipp: Nur wenige Meter vor dem Aussichtspunkt gibt es einen weiteren Parkplatz, bei dem ihr unbedingt anhalten solltet. Der Ausblick ist traumhaft.

Monkey Creek

Vom Parkplatz beim Monkey Creek hat man einen tollen Ausblick auf das Upper Hollyford Valley und die traumhafte Bergkulisse. Das klare Quellwasser vom Monkey Creek entspringt einem Gletscher.

Monkey Creek Aussichtspunkt, Milford Road
Das Wasser des Monkey Creeks ist so rein, dass man es trinken kann.

Gertrude Valley Lookout

Auch das Gertrude Valley Lookout bietet einen schönen Ausblick auf die Berge des Fjordland Nationalparks. Von hier aus startet die Gerturde Saddle Route, eine sehr anspruchsvolle 4- bis 6-stündige Wanderung.

Gertrude Valley Lookout, Aussicht auf die Berge entlang der Milford Road
Gertrude Valley Lookout, ein toller Aussichtspunkt inmitten der eindrücklichen Berge.

>> Tipp: Möchtet ihr jeden Tag mitten in der einzigartigen Natur Neuseelands übernachten und so viel Zeit wie nur möglich draussen verbringen? Dann sucht den passenden Camper für euer Neuseeland Abenteuer auf www.camperdays.de*. Hier findet ihr eine grosse Auswahl an Campern und könnt ganz einfach Preise verschiedener Anbieter vergleichen.

Der historische Homer Tunnel

Nach rund 100 Kilometern wartet auf dem letzten Streckenabschnitt der Homer Tunnel. Hierbei handelt es sich um einen 1.2 Kilometer langen Tunnel, dessen Bau bereits in den 1930er Jahren begann.

Während der Bauarbeiten kam es zu diversen Schwierigkeiten, sodass die Eröffnung erst 1954 stattfinden konnte. Der Tunnel erleichtert den Zugang zum Fjord enorm. So ist der Milford Sound heute der am leichtesten zugängliche Fjord Neuseelands.

Homer Tunnel, Milford Sound
So sieht der West-Eingang des Homer Tunnels aus (aus Richtung Milford Sound)

Der Homer Tunnel ist zwar breit genug für zwei Fahrzeuge, aus Sicherheitsgründen wird während der Hauptsaison jedoch nur eine Fahrspur freigegeben. Dadurch kann es zu Wartezeiten von 15 bis 20 Minuten kommen.

Eingang Homer Tunnel, Milford Road
Vor dem Tunneleingang wird die Wartezeit angezeigt.

Auf einer Tafel wird angezeigt, wie lange wir uns gedulden müssen. Wir treffen es gut, denn es sind nur sechs Minuten. Es erklärt sich von selbst, dass wir gegen eine kurze Pause inmitten dieser wunderschönen Bergkulisse nichts einzuwenden haben.

Parking Area Homer Tunnel, Milford Road
Diese tolle Landschaft neben dem Homer Tunnel (Ost-Eingang) kann man während der Wartezeit bewundern.
Milford Road, Fjordland Nationalpark
Ein Blick vom Parkplatz vor dem Homer Tunnel in Richtung Te Anau.

Die Fahrt durch den Tunnel ist abenteuerlich. Um uns herum ist es finster und es tropft von den Wänden und Decken.

Tipp: Häufig halten sich Keas, die berühmten neuseeländischen Bergpapageie, vor dem Homer Tunnel auf und leisten den wartenden Touristen Gesellschaft. Die intelligenten Vögel sollten aber keines Falls gefüttert werden.

Cleddau Valley

Der Streckenabschnitt nach dem Homer Tunnel führt durchs Cleddau Valley. Eine sehr eindrückliche Landschaft, die für uns zu den schönsten Abschnitten der Milford Road zählt.

Milford Road, Neuseeland
Am anderen Ende des Homer Tunnels wartet diese traumhafte Bergkulisse auf euch.
Cleddau Valley, Milford Road
Inmitten der hohen Berge schlängelt die Strasse in Serpentinen Richtung Milford Sound.
Cleddau Valley, Milford Road
Das Cleddau Valley: für uns ein absoluter Höhepunkt entlang der Milford Road

The Chasm

Am Ende der Milford Road befindet sich «The Chasm», eine Schlucht durch die sich eine Reihe von Wasserfällen ihren Weg bahnt.

Ein schöner Spazierweg führt durch den Wald zu den Wasserfällen (20 Minuten return). Von einer Brücke aus beobachten wir den Cleddau River, der sich schwungvoll in die Tiefe stürzt. In die Felsen geschliffene Löcher lassen die Kraft des Wassers nur erahnen.

The Chasm Wasserfälle, Aussichtsplattform, Milford Road
Auf der anderen Seite der Brücke bahnt sich der Cleddau River seinen Weg bis zum Milford Sound.
The Chasm Wasserfälle, Fjordland Nationalpark
Die Kraft des Wassers bringt faszinierende Felsformationen zum Vorschein.

Als wir zum Parkplatz zurückkehren, sitzen einige Keas auf unserem Auto. Es ist das erste Mal, dass wir in Neuseeland die wundervollen Keas von Nahem beobachten können.

Milford Sound Wanderungen

Wer mehr Zeit mitbringt, kann die Umgebung des Fjordland Nationalparks auch zu Fuss erkunden. Einige der schönsten Wanderwege der Südinsel haben ihren Ausgangspunkt an der Milford Road.

Zu den beliebtesten Wanderungen zählen der Lake Marian Track, ein 3-stündiger Wanderweg (return), der zum eindrücklichen Lake Marian führt oder der Routeburn Track, der ebenfalls 3 Stunden (return) dauert und spektakuläre Ausblicke auf die Milford Road bietet.

Der Milford Track ist einer der neun Great Walks in Neuseeland und führt in 4 Tagen durch den Fjordland Nationalpark. Er startet ebenfalls an der Milford Road. Weitere Informationen zu den Wanderwegen hat Backpacker Guide New Zealand in einem übersichtlichen Blogbeitrag zusammengefasst.

Unser Fazit zur Anreise 

Wetter- und Strassenverhältnisse

Die Milford Road ist eng und kurvenreich. Da wir in der Schweiz bereits zahlreiche Passstrassen überquerten, sind solche Strassenverhältnisse aber nichts aussergewöhnliches für uns. So war die Strecke bei schönem Wetter und wenig Verkehr für uns gut zu meistern. Bei starkem Regen, schlechter Sicht oder viel Touristenverkehr hätten wir uns jedoch definitiv für die deutlich bequemere Anreise mit einem Reisecar entschieden.

Fakt ist, dass es auf dieser Strasse zu überdurchschnittlich vielen Unfällen kommt. Einige davon endeten tödlich. Hier sind vermutlich zahlreiche Touristen unterwegs, die keine Erfahrungen mit solchen kurvenreichen, schmalen Passstrassen haben und das kann sehr gefährlich werden. Zudem kann man auf dieser langen Stecke kaum andere langsamere Fahrzeuge überholen. Dies gilt insbesondere für den Abschnitt nach dem Homer Tunnel.

Ein ganz klarer Vorteil der Bustour ist, dass sich alle zurücklehnen und die Ausblicke auf diese tolle Landschaft geniessen können. Einige Reisecars sind sogar mit einem verglasten Dach ausgestattet, was noch bessere Sicht verspricht. 

Schaut euch die Bustouren ab Te Anau auf GetYourGuide an:

Tipp: Wenn ihr euch dazu entscheidet, selbst zu fahren, solltet ihr genügend Zeit für eure Reise einplanen, frühzeitig losfahren und unbedingt die Wettervorhersage prüfen. Im Winter ist die Strecke häufig aufgrund von Lawinengefahr gesperrt. Aber auch im Sommer kann es zu Strassensperrungen kommen. Über die Strassenverhältnisse der Milford Road könnt ihr euch auf der Website der NZ Transport Agency informieren, dort findet ihr auch eine Übersicht aller Strassen in Neuseeland.

Tipp: Wer die lange Anreise ab Queenstown auf sich nehmen möchte, sollte sich definitiv für eine Anreise mit dem Reisebus oder mit einem Flugzeug entscheiden.

Unsere Erfahrungen früh morgens

Wir machten uns um 7.00 Uhr auf den Weg, um dem Hauptverkehr so gut wie möglich zu entfliehen. Dieser Plan ging für uns wunderbar auf. Rund zwei Stunden später erreichten wir ohne Zwischenstopps bereits den Milford Sound.

Das Verkehrsaufkommen früh morgens war sehr gering. Wir müssen dazu aber sagen, dass wir Mitte März und somit etwas ausserhalb der Hauptsaison unterwegs waren.

Erstmals im Stau standen wir vor dem Homer Tunnel. Das liess sich aber nicht vermeiden, da wir warten mussten, bis die Fahrbahn freigegeben wurde. Die letzten Kilometer fuhren wir mehr oder weniger im Konvoi bis ans Ziel.

Wichtiger Hinweis: Auf der kurvenreichen Strecke gibt es kaum Möglichkeiten, langsame Autofahrer zu überholen.

Weitere Informationen zur Anreise, findet ihr im Abschnitt: Wichtige Tipps für euren Ausflug zum Milford Sound.

Das erwartet euch am Milford Sound 

Milford Sound Parkplätze  

Da der Milford Sound leicht zugänglich ist, ist er leider auch total überlaufen und es gibt nicht genügend Parkmöglichkeiten.

Wir treffen gegen 9.00 Uhr beim Milford Sound ein und ergattern einen der letzten freien Parkplätze in der Nähe des Visitor Terminals, von wo aus die Bootstouren starten. Insgesamt stehen hier vorne 241 Plätze zur Verfügung.

Wir haben Glück, so müssen wir nur wenige Minuten zu Fuss zurücklegen. Nach einigen Metern können wir bereits den ersten Blick auf den berühmten Mitre Peak erhaschen.

Mitre Peak, einer der höchsten und markantesten Berge am Milford Sound (1’692 Meter)
Mitre Peak, einer der höchsten und markantesten Berge am Milford Sound (1’692 Meter)

Sind diese Plätze besetzt, müsst ihr auf die 60 Parkplätze an der Deepwater Basin Road ausweichen. Diese befinden sich in der Nähe des Flughafens und liegen rund 25 Gehminuten vom Ausgang der Bootstouren entfernt. Zu gewissen Zeiten verkehren kostenlose Shuttlebusse zwischen dem Parkplatz und dem Visitor Terminal. Alle Infos zum Parking und dem Shuttlebus findet ihr auf der Website von Milford Sound Tourismus. Prüft unbedingt vorab, ob der Shuttlebus im Einsatz ist.

Parkgebühren Milford Sound

>> Wichtiger Hinweis: Seit Oktober 2019 sind die 241 Parkplätze in der Nähe des Visitor Terminals (44°40’19.6″S 167°55’39.9″E) kostenpflichtig! Die Gebühr wurde im Juni 2023 von NZD 25 für 5 Stunden auf NZD 10 pro Stunde erhöht. Weitere Informationen und aktuelle Preise findet ihr ebenfalls auf der Website von Milford Sound Tourismus.

Tipp: Die 60 Parkplätze an der Deepwater Basin Road (44°40’32.4″S 167°55’45.3″E) bleiben (vorerst?) weiterhin kostenlos. Es lohnt sich also, mehr Zeit einzuplanen und auf die gratis Parkplätze auszuweichen, wobei das vermutlich viele versuchen werden. Vielleicht zieht ihr unter diesem Aspekt doch eine Anreise mit dem Reisecar in Betracht. Prüft auf jeden Fall vorab ob die Parkplätze noch immer kostenlos sind.

Tipp: Schaut euch die verschiedenen Touren am Milford Sound an. Einige bieten einen Transfer im Reisecar ab Queenstown oder Te Anau:

Massentourismus am Milford Sound 

Wir erreichen unser Ziel früher als erwartet, jedoch ist eine Umbuchung der Bootstour vor Ort nicht mehr möglich. So bleibt uns genügend Zeit, die Gegend zu Fuss zu erkunden und die traumhafte Aussicht auf den Milford Sound zu geniessen.

Wir beobachten wie die Boote alle nacheinander in Richtung Mitre Peak schippern. Immer wieder fliegen Helikopter über den Fjord. Es ist einiges los an diesem idyllischen Fleckchen Erde.

Die Besucherzahlen am Milford Sound sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Im 2017 machten rund 850’000 Besucher eine Bootstour auf dem Milford Sound. Man geht davon aus, dass im 2019 erstmals die Millionengrenze überschritten wird. Es werden nun verschiedene Massnahmen ergriffen, um diesem Trend entgegenzuwirken.

newsroom.co.nz

Am Morgen ist die Anzahl der Touristen noch überschaubar. So gegen 10.00 Uhr treffen die ersten Reisecars ein und immer mehr Leute stürmen in die Ankunftshalle. Um uns herum ist plötzlich alles laut und sehr hektisch. Wir sind froh, dass unsere Bootstour demnächst startet und wir die Menschenmassen hinter uns lassen können.

Tipp: Wer dem ganzen Trubel entkommen möchte, sollte eine Bootstour vor 10.00 Uhr buchen. Der Nachteil ist jedoch, dass die Sonne um diese Zeit noch nicht so hoch steht und Teile des Fjords im Schatten liegen. Dieser Nachteil ist aber sowieso nur bei gutem Wetter relevant.

Milford Sound Wetter

Wenn wir gerade beim Thema Wetter sind, hier eine kleine Anmerkung: Der Milford Sound gilt als eine der regenreichsten Regionen der Welt! Es regnet an durchschnittlich 189 Tagen im Jahr. Die Sommermonate Dezember und Januar sind sogar die regenreichsten Monate des Jahres.

Es gehört also eine gewisse Portion Glück dazu, um einen sonnigen Tag für die Bootstour zu erwischen. Wobei man immer wieder in Berichten lesen kann, dass das Wetter keine Rolle spiele und der Fjord auch bei Regen und Nebel seinen Reiz hat.

Wir sind dennoch sehr froh, dass bei unserem Ausflug das Wetter mitspielt und die Sonne in vollen Zügen scheint. Denn so ganz sind wir nicht davon überzeugt, dass eine Bootstour bei starkem Wind und Regen sonderlich angenehm ist. Obwohl der Fjord bei Nebel sicherlich sehr mystisch aussieht.

Tipp: Weitere Infos zum neuseeländischen Klima erfahrt ihr in unserem Beitrag: Beste Reisezeit Neuseeland.

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Erfahrungsbericht: Unsere Bootstour auf dem Milford Sound

>> Tipp: Hier könnt ihr unsere Bootstour mit Mitre Peak Curise buchen*.

Mitre Peak

Die Fahrt startet um 11.10 Uhr bei strahlend blauem Himmel. Zuerst steuern wir den eindrücklichen Mitre Peak an. Mit seinen 1’692 Metern zählt er zu den höchsten Bergen am Milford Sound. Ein wundervolles Bild, das wohl so manche Postkarte ziert.

Bootstouren Milford Sound
Ein Boot nach dem anderen fährt in den Fjord hinein.
Die markante Form erinnert an einen christlichen Bischofshut (Mitra), daher stammt der Name.
Die markante Form erinnert an einen christlichen Bischofshut (Mitra), daher stammt der Name Mitre Peak.

Als wir uns den Felswänden nähern, realisieren wir erst, wie hoch die Berge wirklich sind. Sie ragen fast senkrecht aus dem Meer heraus und wir fahren dicht an ihnen vorbei.

Felsen am Milford Sound
Sehr eindrücklich, wie die Felsen beinahe senkrecht empor ragen.
Steile Felswand am Milford Sound bei schönem Wetter
Bei Regen donnern zahlreiche Wasserfälle die Felswände hinunter.

Delfine gesichtet!

Plötzlich tauchen Delfine direkt neben uns auf! Unser Kapitän dreht eine extra Runde und die Delfine folgen unserem Boot. Sie springen immer wieder aus dem Wasser und scheinen Gefallen daran zu haben, uns zu verfolgen. Ein eindrückliches Erlebnis und definitiv eines der Highlights unserer Tour.

Delfine verfolgen unser Boot auf dem Milford Sound
Die Delfine kamen direkt auf uns zu.
Delfine am Milford Sound
Etwa 60 Delfine leben im Milford Sound.

Wir können unser Glück kaum fassen! Es ist ein grosser Zufall, dass die Delfine genau bei uns auftauchten. Die Passagiere der anderen Boote können das Spektakel nur aus weiter Ferne beobachten.

Robben am Milford Sound

Robben sind wohl die Meerestiere, die man am Milford Sound am häufigsten beobachten kann. Sie halten sich ganzjährig am Fjord auf.

Es gibt einen ganz besonderen Felsen am Milford Sound, den die Robben bevorzugen, um sich auszuruhen. Er wurde sogar nach ihnen benannt: der Seal Rock. Hier trifft man mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit auf die putzigen Meeresbewohner.

Unser Boot hält besonders lange am Seal Rock und wir fahren nahe an den Felsen heran. So können wir die gemütlichen Seebären aus allen Perspektiven bewundern.

Robbe klettert auf einen Felsen am Milford Sound
Es sah ziemlich tollpatschig aus, wie die Robben auf die Felsen kletterten. Aber sehr süss!
Zahlreiche Robben sonnen sich auf dem Seal Rock am Milford Sound
Robben sonnen sich auf dem Seal Rock am Milford Sound
Neuseeländischer Seebär am Milford Sound
Die neuseeländischen Seebären sind an Land beweglicher als andere Robbenarten.

Tasman See

Der Fjord wird zum Ende hin immer schmaler. An der engsten Stelle ist er nur noch 455 Meter breit. Auf beiden Seiten ragen die Felswände steil empor. Ein beeindruckender Anblick.

Milford Sound Bootstour
An der breitesten Stelle misst der Fjord 3 Kilometer

Da unsere Tour mit Mitre Peak Cruise* eine halbe Stunde länger dauert als alle anderen Touren, fahren wir bis auf die Tasman See hinaus. Der letzte Abschnitt ist zwar nicht mehr sonderlich spektakulär, der Blick zurück auf den Fjord ist jedoch magisch.

Bootstour auf dem Milford Sound
Blick zurück auf den Fjord
Der letzte Abschnitt des Milford Sounds
Der letzte Abschnitt des Milford Sounds
Blick von der Tasman See zurück auf den Milford Sound
Die Fahrt auf die offene Tasman See

Auf dem Rückweg haben wir kein anderes Boot mehr vor uns. So können wir die Stille der Fjordwelt viel besser geniessen als auf der Hinfahrt.

Blick zurück auf den Milford Sound, Bootstour
Es fühlt sich an, als wären wir ganz alleine auf dem Milford Sound unterwegs.

Sterling Falls

Als wir uns den Stirling Falls nähern, warnt der Kapitän, dass wir gleich alle nass werden würden. Wir und auch viele andere halten das für einen Scherz. So stehen wir immer noch draussen um Fotos vom Wasserfall zu schiessen, als wir bemerken, dass er es ernst meinte und tatsächlich unter den Wasserfall fährt.

Wir stürmen alle ganz schnell nach drinnen bevor es zu spät ist. Wir können die Türe gerade noch rechtzeitig schliessen und das ganze im Trockenen beobachten. Das war knapp!

Blick durch die Fensterscheibe auf die Sterling Falls.
Blick durch die Fensterscheibe auf die Sterling Falls.

Milford Sound Underwater Observatory

Als nächstes steuern wir die Harrison Cove an, eine sehr schöne Bucht, die einen traumhaften Blick auf den schneebedeckten Mount Pembroke (2’014 Meter) eröffnet. An der Harrison Cove befindet sich das Unterwasser-Observatorium der Firma Southern Discoveries.

Da es am Milford Sound so häufig regnet, hat sich eine 10 Meter dicke Süsswasserschicht auf der Meeresoberfläche gebildet. Durch diese Schicht gelangt weniger Sonnenlicht durchs Wasser und es wird schon bei geringer Meerestiefe sehr dunkel. Entsprechend hat sich die Unterwasserwelt an diese Dunkelheit angepasst.

Im Unterwater Observatory von Southern Discoveries kann man in 10 Meter Tiefe unter anderem schwarze Korallen beobachten, die sonst erst ab einer Tiefe von 70 Metern anzutreffen sind.

Tipp: Es gibt Touren auf dem Milford Sound, die einen Besuch des Unterwasser-Observatoriums beinhalten. Das Observatorium ist nur über den Wasserweg erreichbar. Bei uns war die Besichtigung kein Bestandteil der Tour.

Harrison Cove Milford Sound
An der Harrison Cove befindet sich das Unterwasser Observatorium von Southern Discoveries.
Markante Berge am Milford Sound
Der Anblick des schneebedeckten Mount Pembrokes ist ein Highlight am Milford Sound.
Das Eintrittstor zum Milford Sound
Ein letzter Blick zurück auf die markanten Berge am Eingang des Fjords.

Lady Bowen Falls

Das letzte Highlight der Milford Sound Bootstour sind die Lady Bowen Falls am Eingang des Fjords. Für uns sind es die imposantesten Wasserfälle am Milford Sound, auch wenn die Wassermenge bei Regen sicherlich noch viel gewaltiger ausfällt.

Lady Bowen Falls vom Wasser aus
Die Lady Bowen Falls sind die höchsten Wasserfälle am Milford Sound (161 Meter)

Es ist die Kulisse, die uns besonders gut gefällt. Das türkisfarbene Wasser mit den bewaldeten Bergen und dem blauen Himmel sorgen für einen traumhaften Anblick und einen wundervollen Abschluss unserer Tour.

Fazit: Mitre Peak Cruise

Wir entschieden uns für eine Bootstour mit dem Anbieter Mitre Peak Cruise*. Die ausschlaggebenden Gründe dazu erläutern wir euch im Kapitel Qual der Wahl: Anbieter Bootstouren und beste Abfahrtszeit.

Während der Fahrt erhielten wir immer wieder interessante Infos von unserem Kapitän. Wir konnten uns selbst mit Tee und Kaffee verpflegen. Auch wenn die Sonne schien, waren die warmen Getränke sehr wohltuend da wir die ganze Fahrt draussen verbrachten.

Die Anzahl Leute auf dem Boot war überschaubar. Einziger Nachteil, es gibt vorne auf dem Boot keine Sitzgelegenheit und nur wenig Platz. Für uns war die Tour mit Mitre Peak Cruise dennoch ein tolles Erlebnis, das wir euch gerne weiterempfehlen können, auch wenn es inzwischen einen saftigen Preisaufschlag gab. 

Tipp: Obwohl während unserer Bootstour die Sonne schien, wehte dennoch ein kühler Wind. Es lohnt sich also auch bei sehr schönem Wetter genügend warme Kleidung einzupacken. Sonnencreme, Sonnenbrille, Regen- und Insektenschutz, rutschfeste Schuhe und Verpflegung sollten auch immer im Gepäck dabei sein. Bei den meisten Touren ist die Verpflegung nicht inklusive und in Milford Sound gibt es kaum Einkaufsmöglichkeiten.

Tipp: Touren auf www.getyourguide.de* könnt ihr bis 24 Stunden im Voraus kostenfrei stornieren, falls sich eure Pläne kurzfristig ändern oder das Wetter so gar nicht mitspielen sollte. Hier könnt ihr unsere Tour ganz unkompliziert buchen*:

>> Tipp: Wählt ein Datum aus, danach könnt ihr euch für eine der verfügbaren Startzeiten entscheiden.

Unser Fazit: Lohnt sich eine Bootstour auf dem Milford Sound?

Auch wenn der erste Blick auf den Milford Sound beeindruckend war, so spürten wir die wahre Schönheit dieses Fjords erst, als wir mit dem Boot zwischen den Felswänden hindurch schipperten.

Für zwei Stunden konnten wir die Menschenmassen in der Ankunftshalle zurücklassen und die Natur geniessen. Wir waren sehr dankbar für das herrliche Wetter, das den Milford Sound in voller Pracht erstrahlen liess.

Blick zurück auf den Milford Sound, Bootstour
Fernab der zahlreichen Touristen konnten wir die Stille des Fjords geniessen.

Die Bootstour war ein tolles Erlebnis. Der Fjord ist wirklich eindrücklich, aber unserer Meinung nach nicht einzigartig. Wir haben schon ähnliche Fjorde beispielsweise in Norwegen gesehen. Somit können wir manche Aussagen von anderen Touristen nicht ganz bestätigen.

Wenn man aber bedenkt, dass die wunderschöne Anreise und die faszinierende Tierwelt zum «Milford Erlebnis» dazu gehören, macht es unseren Tagesausflug zu etwas ganz besonderem.

Wundervolle Aussicht auf das Cleddau Valley nach dem Homer Tunnel
Direkt nach dem Homer Tunnel bietet sich diese tolle Aussicht auf das Cleddau Valley.
Robben sonnen sich am Milford Sound
Robben sonnen sich am Milford Sound

Die Schattenseiten des Milford Sounds

Der Milford Sound zählt ohne Zweifel zu unseren Top Highlights in Neuseeland. Er schaffte es jedoch «nur» auf Rang 4.

Das liegt zum einen daran, dass wir das Reisen auf eigene Faust und ohne Tour bevorzugen. Wir fühlten uns eingeschränkt, da wir zu einer gewissen Zeit am Milford Sound sein mussten und die Anfahrt ziemlich lange dauerte.

Die zahlreichen Warnungen in der Unterkunft und in der Touristeninfo in Bezug auf die Anreise waren ebenfalls irritierend. Wir waren sehr froh, dass wir uns dennoch für eine individuelle Anreise entschieden hatten. So konnten wir auf dem Rückweg viel mehr Freiheiten geniessen und uns so viel Zeit lassen, wie wir wollten.

Massentourismus am Milford Sound

Zum anderen war es erschreckend zu sehen, was der Massentourismus in dieser Region anrichtet. Wir hatten mit zahlreichen Leuten gerechnet, dass es aber so viele waren, überraschte uns dennoch.

Ein Boot nach dem anderen brach in Richtung Mitre Peak auf, während Helikopter ihre Runden über den Fjord drehten. In diesem Ausmass haben wir das in Neuseeland nirgendwo sonst erlebt. Wir hatten jedoch Glück, dass sich keine Kreuzfahrtschiffe im Fjord aufhielten. Diese sind hier nämlich auch häufig anzutreffen.

Tipp: Ihr bevorzugt Regionen, die nicht so stark vom Tourismus geprägt sind? Dann können wir euch die Catlins in Neuseeland empfehlen. Das ist eine abgelegene Region im Südosten der Südinsel, nicht allzu weit vom Milford Sound entfernt. Hier geht es zum Blogbeitrag Catlins Sehenswürdigkeiten: Top 10 Attraktionen abseits des Touristenstroms.

Tipp: Bucht unsere Bootstour ganz unkompliziert über GetYourGuide*. Die Bootstour könnt ihr bis 24 Stunden vor Tourbeginn kostenlos stornieren.

>> Tipp: Vergleicht alle Milford Sound Bootstouren auf GetYourGuide* und findet die passende Variante für euch. Es gibt auch Tagestouren ab Te Anau und Queenstown.

Dank der Stornierungsbedingungen von GetYourGuide* bleibt ihr flexibel. Viele Touren können bis 24 Stunden vor der Durchführung kostenlos storniert werden.

Wer von euch möchte auch einmal zum Milford Sound reisen?

Und für alle, die schon mal da waren: Wie hat es euch gefallen? Hat jemand von euch auf dem Milford Sound oder in der Milford Sound Lodge übernachtet? Könnt ihr das empfehlen?

Weitere Neuseeland-Reiseberichte

>> Lesetipp: Entdeckt ihr gerne neue Reiseziele in Europa? Unser persönlicher Reisetipp: Madeira! Die vielfältige Vulkaninsel mitten im Atlantik hat so einiges zu bieten. Inspirationen findet ihr in unseren Beiträgen Madeira wandern: Die 5 spektakulärsten Wanderungen der Insel, Madeira Sehenswürdigkeiten: Die schönsten Orte der Insel und Madeira Geheimtipps: Traumhafte Orte abseits des Touristenstroms.

Hinweis

Dieser Blogbeitrag enthält unsere Hotel- und Tourempfehlungen in Form von sogenannten Werbelinks, die mit einem * gekennzeichnet sind. Wenn euch unsere Beiträge gefallen und ihr uns unterstützen möchtet, würden wir uns sehr freuen, wenn ihr das eine oder andere Hotel oder eine Tour über diese Links bucht. Für jede erfolgreiche Buchung erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich dadurch nichts am Preis des Hotels oder der Bootstour (ihr zahlt genau gleich viel, wie wenn ihr das Hotel direkt auf booking.com oder die Tour auf getyourguide.com suchen und dann buchen würdet). Wir danken euch ganz herzlich für eure Unterstützung!

Unsere Reisen und Hotels sind alle selbst bezahlt. Wir berichten über unsere Erfahrungen auf Reisen und erwähnen, welche Anbieter wir genutzt haben und ob wir euch diese weiterempfehlen können oder nicht. Das soll für euch als Hilfestellung für die Reiseplanung dienen. Es liegt uns sehr am Herzen, ehrlich und authentisch über unsere Erfahrungen zu berichten.

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