Der Hooker Valley Track, unsere letzte Wanderung in Neuseeland und ein würdiger Abschluss unserer Neuseeland Rundreise.
Neuseeland ist ein Land, in dem man so viel Zeit wie nur möglich draussen in der Natur verbringen möchte. Es gibt unzählige Wanderwege, die diesem Bedürfnis nachkommen. Jedoch nehmen sie meist sehr viel Zeit in Anspruch, manchmal sogar mehrere Tage wie beispielsweise der Abel Tasman Coast Track, der Milford Track oder der Kepler Track.
Die gute Nachricht für alle, die nicht so viel Zeit oder Kondition mitbringen: Es gibt auch kürzere Wanderwege, die euch der unberührten Natur Neuseelands nahe bringen und euch mit spektakulären Ausblicken belohnen. Zu diesen Wanderungen zählt ganz klar der Hooker Valley Track im Aoraki / Mount Cook Nationalpark.
In diesem Blogbeitrag haben wir unsere Erfahrungen und die wichtigsten Informationen zum Hooker Valley Track für euch zusammengestellt. So könnt ihr schnell herausfinden, ob das die richtige Kurzwanderung für euch ist oder nicht.
Inhaltsverzeichnis
Wichtige Fakten zum Hooker Valley Track
Bevor wir mit unserem Reisebericht starten, möchten wir euch einige Fakten zum Hooker Valley Track aufzeigen:
- Der Wanderweg ist insgesamt 10 Kilometer lang (5 Kilometer pro Weg).
- Es ist kein Rundweg, das heisst, ihr werdet dieselbe Strecke zurückwandern.
- Der Weg ist gut ausgebaut und verläuft grösstenteils über Kieswege oder Holzpfade. Zudem führt er über drei Hängebrücken und einige Stufen.
- Die Steigung beträgt insgesamt nur 124 Höhenmeter.
- Der Weg ist einfach zu meistern auch ohne Vorkenntnisse. Er erinnert eher an einen langen Spaziergang als an eine Wanderung.
- Für den Hooker Valley Track solltet ihr mindestens drei Stunden einplanen. Hinzu kommen Pausen und zahlreiche Fotostopps.
- Am Ende des Tracks werdet ihr mit einem Anblick des höchsten Berg Neuseelands, dem Aoraki / Mount Cook (3’724 Meter), dem Hooker Lake sowie dem 11 Kilometer langen Hooker-Gletscher belohnt.
- Der Weg führt zu zwei Gletscherseen, dem Mueller Lake am Anfang und dem Hooker Lake am Ende des Tracks.
- Während der Wanderung kreuzt ihr mehrmals den Hooker River, der in den Mueller Lake fliesst und danach gemeinsam mit dem Tasman River im Lake Pukaki mündet.
- Der Start des Wanderwegs befindet sich neben der White Horse Hill Campsite (GPS Koordinaten: -43.718746, 170.093015).
- Der Hooker Valley Track gilt als beliebteste Wanderung im Aoraki / Mount Cook Nationalpark.
Die Anreise zum Hooker Valley Track
Die Anfahrt zum Start des Hooker Valley Tracks gehört für uns zu den schönsten Routen Neuseelands. Nur schon deswegen zahlt sich ein Ausflug ins Hooker Valley unserer Meinung nach aus.
Die Strecke führt euch während gut 25 Minuten am Ufer des türkisfarbenen Lake Pukaki entlang. Immer wieder kommt hinter der nächsten Kurve der imposante Aoraki – so wird der Mount Cook von den Māoris genannt – zum Vorschein. Ausstellplätze um ihn zu bewundern sind genügend vorhanden.
Lässt ihr den Lake Pukaki hinter euch, folgt nochmals ein wundervoller Streckenabschnitt. An einigen Stellen steuert ihr direkt auf den eindrücklichen Mount Cook zu. Die Strasse ist ein sehr beliebtes Fotomotiv.
Entlang der Route bieten sich ebenfalls traumhafte Ausblicke auf den Mount Sefton, der hinter dem Mount Cook Village* emporragt.
Der Ausgangspunkt der Wanderung befindet sich neben dem White Horse Hill Campingplatz im Aoraki / Mount Cook Nationalpark am Ende der Hooker Valley Road. Dort gibt es viele kostenlose Parkplätze, die sehr beliebt sind.
Die nächsten «grösseren» Ortschaften sind Twizel* und die charmante Ortschaft Lake Tekapo* am gleichnamigen Gletschersee Lake Tekapo. Von Twizel aus dauert die Anreise mindestens 50 Minuten und von Tekapo erreicht ihr den White Horse Hill Campingplatz in rund 1 Stunde 25 Minuten. Jedoch solltet ihr unbedingt Zeit für einige Fotostopps entlang der Route einplanen.
Tipp: Alles was ihr für euer Neuseeland Wanderabenteuer benötigt, findet ihr auf www.bergzeit.ch* oder www.bergzeit.de*, dem Online-Shop für Bergsportler.
Das Hooker Valley: Unser Reisebericht
Die Fahrt zum Hooker Valley Track führt uns durch eine wundervolle Landschaft: goldene Wiesen, grüne Bäume, türkisfarbenes Wasser und im Hintergrund der schneebedeckte Mount Cook mit seiner markanten Form. Wir sind begeistert und unsere Vorfreude auf den Hooker Valley Track ist gross.
Wir können es kaum erwarten, die Wanderschuhe anzuziehen und den Hooker Valley Track unter die Sohle zu nehmen. Unser Ziel: Wir wollen so nahe wie möglich an den Mount Cook herankommen.
Dieser Entscheid fiel schon mehrere Tage zuvor, als wir den imposanten Berg das erste Mal in Fox Glacier zu Gesicht bekamen. Damals spiegelte er sich aus der Ferne im Lake Matheson. Für uns stand fest, wir wollen ihn aus der Nähe sehen.
Als wir beim Parkplatz an der White Horse Hill Campsite ankommen erhält die gute Stimmung jedoch erst mal einen Dämpfer. Der Parkplatz ist überfüllt und zahlreiche Autos sind auf der Suche nach einem freien Platz. Kein gutes Zeichen!
Nachdem wir den Mietwagen endlich parken konnten, betreten wird so gegen 15.00 Uhr den Start des Hooker Valley Tracks. Vom Parkplatz aus folgen wir einfach den vielen Leuten, so können wir den Wanderweg nicht verfehlen.
Gut zu wissen: Euch sollte bewusst sein, dass ihr hier definitiv nicht alleine unterwegs sein werdet. Beim Hooker Valley Track handelt es sich um die beliebteste Wanderung im Aoraki / Mount Cook Nationalpark.
Wir lassen uns von den vielen Leuten jedoch nicht aufhalten und starten unser Abenteuer.
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Hooker Valley Track Highlights
Mueller Lake und Mount Sefton
Das erste Highlight der Wanderung erreichen wir bereits nach wenigen Minuten: Eine Hängebrücke, die über den Auslauf des Mueller Lakes führt. Das ist der erste von zwei Gletscherseen auf dieser Wanderung.
Das Wasser des Mueller Lakes fliesst in den Lake Pukaki. Ganz im Gegensatz zu letzterem, kann der Mueller Lake jedoch nicht mit einer schönen Farbe überzeugen. Stattdessen präsentiert sich der Gletschersee in einem milchig-trüben Grauton.
Die graue Farbe des Wassers passt jedoch perfekt in diese Landschaft. Wir sind begeistert vom Mueller Lake, der am Fusse des Mount Seftons liegt.
Hooker Valley und Hooker River
Weiter geht es über einen Kiesweg durch die eindrückliche Bergkulisse des Hooker Valleys. Die mächtigen, schneebedeckten Gipfel der Südalpen ragen auf der einen Seite des Tals in die Höhe. Auf der anderen Talseite stehen niedrigere Berge mit schroffen Geröllhalden, von denen einige bis in den Hooker River reichen.
Dazwischen liegen grün-goldene Wiesen und der Hooker River, der sich seinen Weg durch das steinige Flussbett bahnt.
Hooker Valley Track Holzpfad und Mount Cook
Kurz nach der zweiten Hängebrücke wird der Kiesweg durch einen Holzpfad abgelöst, der die Wiese und auch viele Tiere vor den unzähligen Wanderschuhen schützt.
Ein sehr schöner Abschnitt der kaum eine Steigung aufweist und uns eher an einen gemütlichen Spaziergang als an eine Wanderung erinnert. Von hier aus bieten sich traumhafte Blicke auf den Mount Cook mit dem Holzpfad im Vordergrund.
Hooker Lake und Mount Cook
Zum Schluss wird es dann doch noch ein wenig anspruchsvoller. Kaum haben wir die dritte und letzte Hängebrücke überquert, geht es leicht bergauf. Ganz ohne Anstrengung gibt es den Anblick des Hooker Lakes also doch nicht.
Als wir oben ankommen, offenbart sich uns ein spektakulärer Ausblick über den Hooker Lake auf den berühmten Aoraki / Mount Cook. Unser Ziel ist erreicht und wir sehen den höchsten Berg Neuseelands endlich aus nächster Nähe. Er strahlt imposant in der Sonne.
Wir haben grosses Glück, denn die Wolken werden von den Bergen neben dem Mount Cook aufgehalten. Dadurch genissen wir eine freie Sicht auf den Gletschersee und die Südalpen. Nicht selten kommt es vor, dass sich der Mount Cook hinter den Wolken versteckt. Darauf solltet ihr euch besser einstellen.
Wusstet ihr, dass Aoraki in der Sprache der Māori «Durchbrecher der Wolken» bedeutet?
Eisberge im Hooker Lake
Wie der Mueller Lake ist auch der Hooker Lake eher trüb-grau als strahlend-blau. Es mindert allerdings das unvergessliche Erlebnis kein Stück. Hier ist einfach alles stimmig.
Ein ganz besonderes Highlight sind für uns die Eisschollen, die im Hooker Lake treiben. Das sieht schon ziemlich cool aus.
Hooker-Gletscher
Der 11 Kilometer lange Hooker-Gletscher windet sich am Südwesthang des Mount Cooks nach unten und mündet im Hooker Lake.
Ein wirklich beeindruckendes Bild und eine ausgezeichnete Belohnung für die 5 Kilometer lange Wanderung.
Picknick mit Aussicht und Rückweg
Ausser einem Picknicktisch mit zwei Sitzbänken, gibt es hier keine touristische Infrastruktur. So suchen wir uns einen flachen Stein etwas abseits der vielen Touristen, um unsere wohlverdiente Banane mit Gletscherblick zu geniessen.
Für uns ist es etwas ganz besonderes, so nahe am Gletscher und dem Mount Cook zu sein. Wir geniessen den Ausblick und tanken neue Kraft. Nach dem obligatorischen Fotoshooting machen wir uns zufrieden auf den Rückweg.
Obwohl wir wieder dieselbe Strecke zurückwandern, haben wir nochmals komplett neue Eindrücke. Wir nehmen die Umgebung aus dieser Perspektive ganz anders wahr. Der Fokus liegt nicht mehr auf dem Mount Cook, sondern auf den anderen Berge, die ebenfalls sehr sehenswert sind.
Ein Gletschersturz
Kurz bevor wir wieder den Mueller Lake erreichten, hören wir ein lautes Donnern. Ein Teil des ewigen Eises stürzt vor unseren Augen den Berg hinunter. Ein beeindruckendes aber trauriges Naturspektakel. Denn auch am Ende der Welt hat der Klimawandel Einzug gehalten und die Gletscher schmelzen immer schneller und sind ständig in Bewegung.
Tipps für eure Tageswanderung auf dem Hooker Valley Track
- Früh morgens, bevor die zahlreichen Reisecars eintreffen, sind angeblich weniger Leute auf dem Hooker Valley Track unterwegs. Versucht so früh wie möglich oder sonst erst am späteren Nachmittag loszuziehen. Der Track ist wirklich sehr beliebt.
- Der Weg ist eher schmal und zu Beginn sehr stark überlaufen. Für uns war das sehr mühsam, da wir grössere Reisegruppen nicht so leicht überholen konnten. Mit der Zeit wurde es aber deutlich besser. Viele wollen nur den Mount Cook aus der Ferne sehen und kehren bei der ersten Gelegenheit wieder um, sobald sie ihre Fotos gemacht haben. Es lohnt sich aber auf jeden Fall weiterzugehen!
- Auch wenn die Wanderung an und für sich nicht wirklich anspruchsvoll ist, benötigt ihr dennoch etwa 3 – 3.5 Stunden in denen ihr unterwegs seid (nur Laufzeit ohne Pausen und Fotostopps). Das sollte nicht unterschätzt werden. Nehmt genügend Wasser und Verpflegung mit. Es gibt unterwegs keine Möglichkeit, die Flaschen wieder aufzufüllen oder sich etwas zu kaufen.
- Zieht euch bequeme und stabile Schuhe an, es müssen aber nicht unbedingt Wanderschuhe sein. Turnschuhe sind im Sommer völlig ausreichend. Im Winter kann es jedoch sehr rutschig werden.
- Hut, Sonnenbrille und ausreichend Sonnencreme mitbringen. Ihr seid unterwegs komplett der Sonne ausgesetzt.
- Packt eure Jacke ein und kleidet euch in verschiedenen Schichten. Während der Wanderung kommt man schon mal ins Schwitzen wenn die Sonne scheint. Es kann aber auch windig und kalt werden im Hooker Valley, vor allem wenn ihr eine längere Pause beim Hooker Lake macht.
- Toiletten findet ihr auf dem Parkplatz beim White Horse Hill Campingplatz. In der Mitte des Hooker Valley Tracks befinden sich zwei weitere Toiletten.
Weitere wichtige Hinweise zum Hooker Valley Track findet ihr auf der Website des Departments of Conservation Te Papa Atawhai. Falls der Track gesperrt sein sollte, wird das auf dieser Seite bekanntgegeben.
Lohnt sich der Hooker Valley Track? Unser Fazit!
Aus unserer Sicht auf jeden Fall! Für eine relativ geringe Anstrengung werdet ihr mit einer traumhaften Aussicht belohnt. Und genau das ist es, was wir am Hooker Valley Track schätzen. Der Ertrag überwiegt unserer Meinung nach ganz klar den Aufwand. Wer jedoch nach einer anspruchsvollen Wanderung sucht, wird vom Hooker Valley Track vermutlich eher enttäuscht sein.
Der Hooker-Gletscher gilt als einer der zugänglichsten Gletscher Neuseelands. Hier habt ihr die Chance einen Gletscher von Nahem zu sehen und müsst dafür kein Geld für einen teuren Helikopterflug ausgeben. Natürlich gibt es auch andere Gletscher in Neuseeland, die euch dieses Erlebnis bieten. Jedoch kann nicht jeder dieser Orte mit einem solch fantastischen Ausblick auf den Mount Cook auftrumpfen.
Der Aoraki / Mount Cook begleitet euch nämlich nicht nur während der Wanderung, sondern auch schon während der Anreise. Die wunderschöne Fahrt entlang des Lake Pukakis in Kombination mit der traumhaften Landschaft des Hooker Valleys machen dieses Erlebnis einzigartig.
Natürlich hat die Sache aber auch einen Haken und das sind ganz klar die zahlreichen Touristen, die sich auf dem Weg tummeln. Wenn ihr es aber schafft, früher loszuziehen als wir, dann habt ihr bessere Chancen den Track nicht mit so vielen Leuten teilen zu müssen.
Tipp: Weitere Highlights in dieser Region zeigen wir euch im Blogbeitrag: Lake Tekapo & Lake Pukaki: Die schönsten Ausflugsziele im Mackenzie District.
Wo übernachten am Hooker Valley Track?
Am Start des Hooker Valley Tracks liegt der kleine Ferienort Mount Cook Village, in dem es einige Unterkünfte gibt. Wer hier übernachten will, muss allerdings frühzeitig buchen. Vielfach sind alle Unterkünfte lange im Voraus ausgebucht. Wollt ihr dennoch euer Glück versuchen? Dann prüft auf booking.com* die Verfügbarkeit an eurem gewünschten Datum.
In der Umgebung findet ihr weitere Unterkünfte in der kleinen Ortschaft Twizel* oder im charmanten Ort Lake Tekapo* am gleichnamigen Gletschersee. Lake Tekapo ist bekannt für einzigartige Sternbeobachtungen. Wer hier übernachtet kommt in den Genuss traumhafter Sternenhimmel. Ein wirklich unvergessliches Erlebnis! Direkt am idyllischen Lake Pukaki hingegen gibt es keine Hotels.
War jemand von euch schon mal früh morgens auf dem Hooker Valley Track? Waren bereits viele Wanderer unterwegs?
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